Die Ligen in RoboCupIndustrial wurden 2012 eingeführt, als der Begriff Industrie 4.0 noch nicht bekannt war. In den Wettbewerben werden weitgehend ungelöste Forschungsfragen für zukünftige Produktionsprozesse adressiert, die logistischen Prozessen sowie Arbeitsabläufen zugrunde liegen. Beide Ligen behandeln unterschiedliche Meilensteine zukünftiger Produktionsprozesse, haben jedoch viele Überschneidungen bei der Zielsetzung. Smart Factory: So lautet die Vision der Produktionstechnik. Dabei werden Fabriken nicht mehr ganzheitlich betrachtet, sondern in kleine Arbeitsprozesse zerlegt und mittels künstlicher Intelligenz kontinuierlich optimiert.
Die Liga zielt darauf ab, Forschung und Entwicklung zu fördern, die den Einsatz innovativer mobiler Roboter, die mit fortschrittlichen Manipulatoren und Sensoren ausgestattet sind, für aktuelle und künftige industrielle Anwendungen zu ermöglichen, bei denen Roboter mit menschlichen Arbeitskräften bei komplexen Aufgaben zusammenarbeiten. Anvisierte Aufgaben reichen von der Fertigung, Automatisierung und Teilehandhabung bis hin zur allgemeinen Logistik.
Diese Liga ist vom industriellen Szenario einer intelligenten Fabrik inspiriert, in der eine Reihe von Maschinen Fertigungsdienstleistungen erbringen, um ein Werkstück zu veredeln, zusammenzubauen oder zu verändern, was schließlich zu einem Endprodukt führt. In diesem neuen Paradigma bietet die Fabrik eine Reihe von Produktionstechnologien anstelle von Produktionstypen. Diese können dann für jeden spezifischen Auftrag neu kombiniert werden. Die Idee ist, eine kosteneffiziente Produktion auch für Produkte mit geringen Stückzahlen oder hoher Varianz zu ermöglichen. Eine solche Fabrik erfordert eine flexiblere Logistik, bei der Roboter eine natürliche Wahl sind. Forschungsfragen der Liga konzentrieren sich auf Planung und Terminierung auf Aufgabenebene, zur Automatisierung in einem industriellen Produktionsablauf und zur Integration von Multi-Roboter-Systemen.